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Das lässt die Feinschmecker-Herzen unter den Gemüsegärtnern höher schlagen: Grüner Spargel frisch aus dem eigenen Garten geerntet! Die wenigen Dinge, die es beim Anbau zu beachten gibt, erfährst du hier.

Permaveggie Grünspargel

Paradeiser, Zucchini, Gurken und Co. – die ambitionierten Gemüsegärtner haben viele Gemüsearten in verschiedensten Sorten in ihren Beeten. Doch warum möchte kaum jemand Grünspargel zuhause anbauen? Vielleicht glaubst auch du, dass das viel zu kompliziert und für Laien nicht möglich ist. Doch weit gefehlt! Die mehrjährige Staude ist frosthart, bringt nur einen einmaligen Einsatz beim Pflanzen mit sich und zählt somit zu den Perma-Veggies.

Grüner Spargel „Mary Washington“

Die Mutter von George Washington, dem ersten Präsidenten der USA, ist prominente Namensgeberin einer der bekanntesten Spargelsorten. Auch Connovers Colossal und Ariane sind sehr häufig. Neuere Hybrid-Züchtungen sind Xenolim, Steiniva oder Backlim. Prinzipiell kann sich jeder ambitionierte Gärtner die Pflanzen aus Samen ziehen, doch das erfordert einiges an Erfahrung. Weil man bereits vielerorts preisgünstige Jungpflanzen bekommt, greifen viele auf diese praktische Möglichkeit zurück.

Pflanze Grünspargel dort, wo du auch deine Sonnenliege hinstellen würdest!

Wähle als Standort ein sonniges und windgeschütztes Fleckchen in deinem Garten – die Stelle, an der du deine Sonnenliege platziert hast, ist dem grünen Spargel gerade gut genug ☺Der Boden soll durchlässig und nährstoffreich sein. Auch in lehmigem Boden kann grüner Spargel gedeihen, wird jedoch weniger Ertrag bringen. Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung ist das Frühjahr im April und Mai, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Hebe mit einem Spaten ein Pflanzloch aus, das etwa 30cm breit und 30-40cm tief ist. Fülle es zur Hälfte mit reifem Kompost auf und platziere dein Grünspargel-Pflanzgut. Breite dabei die Wurzeln behutsam spinnenartig aus. Das Pflanzloch wird danach bis zur Bodenoberkante mit reifem Kompost aufgefüllt und schließlich gut gewässert.

Einmal pflanzen – 15 Jahre ernten

Die Empfehlungen in der Literatur, was die Anzahl der benötigten Pflanzen betrifft, reichen von fünf bis zehn Grünspargel-Pflanzen pro Erwachsenem. Dabei dürfen in der Reihe drei Pflanzen stehen und es sollte ein Meter Abstand zur nächsten Reihe bzw. zu den nächsten Pflanzen eingehalten werden. Wenn der Pflanzbereich mit Mulchmaterial abgedeckt wird, hält sich auch der Aufwand für das stetige Beikrautentfernen in Grenzen. Bei guter Pflege wird der grüne Spargel von Krankheiten und Schädlingen verschont und die Pflanze kann gut und gerne 15 Jahre und älter werden. Voilà – Spargel pflanzen, regelmäig jäten und das war’s dann auch schon! Doch einen kleinen Haken gibt es doch.

Gut Ding braucht Weile.

Du darfst dem jungen Grünspargel Zeit geben, damit er sich etablieren kann. Ohne die nötige Geduld in den ersten Jahren wird er sein volles Etragspotential nicht ausschöpfen können. Im Jahr der Pflanzung darf erstmal nichts geerntet werden. Im zweiten Jahr nur ein bis maximal zwei Wochen. Im dritten Jahr beschränke dich noch auf drei bis maximal vier Wochen Ernte. Doch dann, ab dem vierten Standjahr kannst du aus dem Vollen schöpfen! Beginne zu ernten, wenn die ersten, grünen Stangen sprießen und ende mit der Ernte bis zum 24. Juni, Johannistag. Dann bleibt der Spargelpflanze noch genügend Zeit, um das Kraut auszubilden und um die Kräfte für die kommende Saison zu bündeln.

Grünen Spargel richtig ernten

Ein scharfes Messer ist Pflicht. Mit diesem werden die grünen Stangen in einer Länge von zwanzig bis dreißig Zentimetern direkt über der Erde geschnitten, bevor sich der Kopf öffnet. Pro Pflanze sollten einige Triebe stehen gelassen werden. Diese entwickeln sich bis in den Herbst zu stattlichen Pflanzen, die bis zu eineinhalb Metern hoch werden können. Sie haben dünne, stark verzweigte Stängel und sehr feine Blätter. Dies ist auch eine gute Zeit für eine Düngergabe in Form von Kompost. Im Herbst beginnt das Laub zu vergilben. Schneide es bodennah ab und entsorge es mit dem Grünschnitt, damit sich die Spargelfliege nicht einfinden kann.

Tipps zur Lagerung von Grünspargel

Weil man die Spargelstangen erntet, bevor sich das Köpfchen öffnet, kann es passieren, dass man plötzlich mehr Gemüse parat hat, als man essen kann oder mag. Grünen Spargel stellt man am besten in eine Vase mit kaltem Wasser. Die Köpfe mit einem feuchten Tuch einzuwickeln, beschert ihm noch zusätzliche Haltbarkeit. Auch die Lagerung im Kühlschrank ist für drei bis vier Tage möglich. So oder so wird jedoch das Aroma stetig abnehmen. Vielleicht magst du mit deinem Ernteüberschuss ja jemandem in der Familie, im Freudeskreis oder in der Nachbarschaft eine Freude bereiten?

Grünen Spargel kochen, braten, fermentieren…

Nun ist es also soweit – mit Stolz geschwellter Brust hältst du deinen ersten, selbst gezogenen grünen Spargel in der Hand. Aber wie möchte diese Kostbarkeit nun zubereitet werden? Klassischerweise werden die grünen Stangen in Salzwasser für acht bis zehn Minuten gekocht. Viele schneiden den Spargel in kleinere Stücke und braten ihn knackig in ein wenig Olivenöl an. So schmeckt er hervorragend zu Pasta oder Gnocchi. Andere wiederum bevorzugen ihn roh zu genießen und schneiden ihn zusammen mit Paradeisern in einen Salat.

Und wenn du einmal zuviel geerntet hast und den Spargel konservieren möchtest, kann er mittels Fermentation haltbar gemacht werden. Schlichte dafür den gewaschenen und geputzten Spargel stehend in saubere Gläser. Fülle das Glas mit Salzlake auf, sodass der Spargel komplett bedeckt ist und noch zwei Fingerbreit Luft im Glas bleibt. Nimm für die Lake 40g Salz auf 1 Liter Wasser. Nach etwa vier bis fünf Tagen bei Zimmertemperatur haben die Milchsäurebakterien ganze Arbeit geleistet. Verschlossen hält das Glas im Kühlschrank mehrere Wochen – oder solange, bis du aufgegessen hast ☺

Fazit

Wenn du grünen Spargel in eigenen Garten anbauen möchtest, kann eigentlich nichts schief gehen. Die frostharte, mehrjährige Staude ist sehr pflegeleicht und somit ist das Permaveggie bestens für Anfänger geeignet. Was gilt es zu beachten? Besorge dir gutes Pflanzgut, am besten in Bio-Qualität, und wähle den passenden Standort aus. Grabe an einem sonnigen, windgeschützten Platz in die durchlässige und humose Erde ein Pflanzloch, das zwei Spaten breit und etwa 30-40cm tief ist. Halb mit Kompost aufgefüllt, wird das Spargelrhizom ausgebreitet und das Loch mit Kompost aufgefüllt. Gut wässern und stetig von Beikraut befreien lautet die Devise! Sei geduldig mit der Ernte – im ersten Jahr gar nichts, im zweiten Jahr nur 1-2 Wochen, im dritten Jahr nur 3-4 Wochen und ab dem vierten Jahr endlich von April bis zum 24. Juni ernten! Lass einige Triebe pro Pflanze stehen, denn daraus entwickelt sich die eigentliche Spargelpflanze. Dadurch kann sie wieder genug Reserven einlagern, um dich im kommenden Jahr wieder reichlich mit den köstlichen, grünen Stangen zu beschenken. Bereite das frische Feinschmecker-Gemüse auf verschiedene Arten zu oder lass den Grünspargel fermentieren und genieße ihn noch Wochen später.

Und was sind deine Erfahrungen im Anbau mit grünem Spargel? Und wie isst du ihn am liebsten? Lass alle daran teilhaben und schreib jetzt einen Kommentar!

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Der Verein reichlich pflanzlich! hat seinen Vereinssitz am GUTOPIA GemüseGenussHof. Hier kultivieren Julia und Christoph eine bunte Vielfalt an samenechten Gemüse- und Obstsorten sowie farbenprächtige Blühpflanzen. Erfahre hier mehr Details

Darüber hinaus sind Julia und Christoph tätig als „die Proviantmeister“ – ein Unternehmen, das sich mit dem Handel und der Verarbeitung von naturbelassenen und vollwertigen Lebensmitteln in höchster Qualität beschäftigt. „Lass die Nahrung deine Medizin sein und Medizin deine Nahrung“ (Hippokrates) dient den Proviantmeistern als Leitbild. Erfahre hier mehr Details

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